Nikko – Tempel und Berge

Sonne scheint hinter Laterne
Sonne über den bekannten Schnitzerein im Toshogu Tempel
Die Sonne über den bekannten Affen-Schnitzerein im Toshogu Tempel

 

Die meisten Touristen machen nur einen Ein-Tages-Ausflug nach Nikko, um sich die Tempel anzuschauen, aber ich bin extrem froh, dass ich zwei Tage dort verbracht habe. Hätte ich mehr Zeit gehabt, wäre ich gerne sogar länger dortgeblieben!

Warum? Das versuche ich jetzt mal zu beschreiben.

Zunächst einmal, die Tempel und Schreine, besonders Toshogu Schrein sind wunderschön!

Ich liebe die Farben im Herbst dort, die riesen Zedernbäume und vor allem das Lichterspiel durch die Blätter. Dadurch entsteht eine ganz wunderbare warme Atmosphäre.

 

Anfahrt

Ich bin von Tokyo aus mit dem Zug nach Nikko gefahren. Die Fahrt hat mit 1-2 Umstiegen ca. 2-3 Stunden gedauert.

Blick aus dem Zugfenster auf dem Weg nach Nikko
Die Züge in Japan kommen mir irgendwie immer vor, wie Wohnzimmer! Super Aussicht auf dem Weg nach Nikko 🙂

Am einfachsten (und vermutlich auch am günstigsten fährt es sich nach Nikko mit der Tobu Linie von Asakusa aus. Diese ist jedoch nicht im JR Rail Pass inkludiert. Es gibt auch die Möglichkeit, mit JR Linien hinzufahren, aber eine Teilstrecke muss dennoch mit der Tobu Linien zurückgelegt werden.

[Hier] gibt’s mehr Infos dazu.

Der Vorteil bei der Tobu Linie ist auch, dass es einen Nikko City Area Pass und Nikko All Area Pass gibt, das heißt, man hat direkt eine Hin- und Rückfahrkarte nach Tokyo. Auch die Busse in Nikko können kostenlos benutzt werden und beim All Area Pass sind auch die Busse nach Okunikko und zum Kinugawa Onsen mit dabei.

Mehr Infos zu den Tickets gibt es [HIER] auf Englisch.

Vom Bahnhof aus, gibt es Busse, die zu und zwischen den Tempeln verkehren, wenn man aber etwas Zeit mitgebracht hat, kann man auch laufen. Während des 20-minütigen Fußweges sieht man dann auch direkt etwas mehr von der kleinen Stadt mit ihren traditionellen japanischen Holzhäusern.

 

Tempel-Koller adé

Am ersten Tag habe ich mit meinem Travelbuddy erstmal das Tempel- und Schreingelände abgeklappert. Wir hatten etwas Glück und konnten sogar eine japanische Hochzeit dort sehen.

Japanischer Glücksbringer
Ein Glückskringel, um den man 8 Mal oder so durch und rumgehen musste.

Dem Futarasan-Schrein sagt man nach, dass er Glück beim Daten, Business-Beziehungen und Freundschaften bringt. Auf dem Gelände gibt es auch zwei Zedernbäume, die eine gute Ehe fördern sollen. Daher natürlich besonders beliebt für Hochzeiten ?

Obwohl sich vor allem im Toshogu-Schrein viele Besucher tummeln, herrschte trotzdem eine schöne Atmosphäre und kein „Disneyland-Feeling“ vor.

 

Feeling like home <3

Am Abend ging es dann für mich weiter mit den Wow-Ausrufen, ich konnte ins Nikkorisou Backpacker’s einchecken! Ein wirklich fantastisches Hostel mit supernettem Gastgeber, der sich wirklich für seine Gäste interessiert.

Hiro hat sein Haus in ein Hostel umgewandelt. Dadurch entsteht mehr das Gefühl, bei einem guten Freund zu Besuch zu sein. Es finden sich auch überall kleine Kunstwerke und per Hand geschriebene, witzige Hinweise. Ich hatte zudem auch das Glück, das liebevoll eingerichtete Girls-Dorm ganz für mich zu haben. Dort gab es sogar diverse Bad-Utensilien, Schminkspiegel usw.

Wenn man das richtige Japan-Feeling erleben möchte, kann man dort sogar ein Bad in einem Bottich mit schön heißem Wasser im traditionellen ausgestatteten Bad nehmen. Nachts hört man den Fluss rauschen!

[HIER] kannst du das Hostel bei Booking.com auschecken und [HIER] ist die eigene Website. Es gibt auch Privatzimmer im japanischen Stil. Ich kann es wirklich nur empfehlen.

 

Nikko Nationalpark – ein Must-See!

Am zweiten Tag habe ich mich dann zum Wandern mit dem Bus zum Nikko Nationalpark aufgemacht.

Schon die Busfahrt mit den vielen Serpentinen und wunderschönen Ausblicken hat mir total viel Spaß gemacht. Dazu ein gutes Hörbuch ins Ohr und alles ist perfekt!

Selfie von mir im Moor
Glücklich im Moor – Schweinekalt, aber egaal 🙂

Dort gibt es verschiedene Wanderwege, Seen, Heiße Quellen, Berge usw. Ich habe mich auf Anraten von Hiro dann für die Wanderung durch das Senjogahara Moor entschieden und wurde nicht enttäuscht.

Der Weg startet bei den Ryuzu Wasserfällen, führt über das Senjogahara-Plateu bis zum Yutaki Wasserfall am See Yunoko. Wenn man möchte, kann man von dort noch ein kleines Stück laufen und im Yuomoto Onsen die Seele und vor allem die Füße baumeln lassen. Das war eigentlich auch mein Plan, aber da ich ja immer alle 5 Meter anhalten muss, um Fotos zu machen, habe ich dies zeitlich nicht mehr geschafft.

[HIER] findet man auch die Beschreibung anderer Wanderwege.

Und diese Karte ist auch sehr hilfreich, um sich zurecht zu finden. Man müsste sie aber auch an der Touristen-Information in Nikko bekommen.

Da ich die Wanderung alleine gemacht habe und dabei einfach nur das Alleinsein mit mir in dieser wunderbaren Landschaft genossen habe, schreibe ich dazu mal nicht so viel. Meine visuellen Eindrücke teile ich mit euch lieber über Bilder und Videos.

 

 

Mittagessen auf Bank vor der wunderschönen Landschaft
Kleine Picknickpause mit tollem Ausblick. Onigiri und Pocari Sweat (ein Sportgetränk) durften natürlich nicht fehlen!

 

Japaner beim Mittagessen kochen
Die Japaner machten es gleich professionell mit Gaskocher und selbstgekochter Nudelbrotzeit! Leider haben sie mich nicht eingeladen…

 

Gegrillte Dangos und Fisch
Zum Abschluss noch einen kleinen Snack am großen Wasserfall. It’s all about food 😀

 

Der Besuch von Nikko war im Nachhinein betrachtet auch mein Start ins „richtige“ Backpackerleben. Es war das erste Mal, dass ich irgendwo wirklich ohne Plan hingefahren bin, ohne zu wissen was mich erwartet. In Tokyo kannte ich mich ja wegen dem letzten Besuch in 2013 schon aus.