Endlich wieder im Flieger, endlich auf dem Weg ins planlose Abenteuer! Erster Stopp Tokyo. Zugegebener Maßen aber auch mit ordentlich Bammel. Da kommt ein Glückskeks im Flieger mit der Bestätigung, ich sei auf dem richtigen Weg, natürlich ganz gelegen 😉
Im ersten Hostel hab ich direkt mal zwei nette Typen kennengelernt und am nächsten Tag ging es dann mit den beiden schon los mit dem obligatorischen Sightseeing. Dieses Mal habe ich nur die Unterkunft für die ersten 3 Nächte gebucht und mich über keine Unternehmungen im Vorneherein informiert. Ich will ja alles auf mich zukommen lassen.
Auf den Spuren des Kaisers
Dadurch habe ich (endlich) den Kaiserpalast Tokyos gesehen, den ich bei meinem letzten Besuch komplett links liegen gelassen habe. Der Palast an sich ist auch nicht zugänglich, aber ein kleiner Teil der Gartenanlage mit Burggraben. Und diese ist wirklich schöner, als ich erwartet habe! Wie alle japanischen Gärten sehr gepflegt und erstaunlich ruhig, mitten im sonst so hektischen Tokyo.
Ich würde den Besuch der Anlage jedoch trotzdem nur denjenigen Besuchern Tokyos raten, welche genug Zeit im Gepäck haben und die Sehenswürdigkeiten der Stadt nicht in 3 Tagen abrattern müssen. Da gibt es meiner Meinung nach deutlich interessantere Orte.
Dazu gehören für mich zum Beispiel das Ghibli-Museum, der Asakusa- und Meiji-Schrein, oder der Besuch einer traditionellen Tee-Zeremonie.
In Tokyo schneller von A nach B kommen
Hier empfiehlt es sich wirklich die U- und S-Bahn ausgiebig zu nutzen. Damit man nicht jedes Mal wieder erst den Fahrpreis für die gewünschte Strecke raussuchen und ein Ticket kaufen muss, sollte man sich eine der zwei Prepaid-Fahrkarten zulegen. Den Deposit dafür bekommt man am Ende auch wieder zurück. Mir ist oft auch aufgefallen, das der Fahrpreis mit der Prepaidkarte sogar noch ein par Yen günstiger als der reguläre war.
Zu beachten ist aber, dass man die Karte zwar z.B. auch in Kyoto nutzen kann, man kann sie aber nur in Tokyo zurückgeben. Daran habe ich nicht gedacht und schleppe sie daher (inzwischen bis nach Bangkok) immer noch mit. Immer auf der Suche nach Jemandem, der sie für Japan noch gebrauchen kann.
Hipsteralarm in Tokyo
Danach haben wir uns zur berühmt berüchtigten Kreuzung in Shibuya aufgemacht, wo allerdings zu dieser Zeit nicht so besonders viel los war. Aber trotzdem cool!
Von dort aus ist es auch überhaupt nicht mehr weit ins hippe Harajuku mit allen möglichen kleinen und größeren Modeboutiquen von jungen Designern. Die Cat Street ist dort z. B. eine gute Anlaufstelle. Was mir dort aber meisten gefallen hat, waren die verschlungenen kleinen Gassen direkt neben der großen Hauptverkehrsader. Dort findet man typisch japanische Wohnhäuser, schöne Gärten und das eine oder andere nette Kaffee. Getränkeautomaten an jeder Ecke dürfen natürlich auch nicht fehlen 😀
Ruhepol in der Stadt
Von dort aus ging es dann zum nahegelegenen Meiji-Schrein. Eigentlich hatte ich ja nach meinem ersten Japan-Besuch gesagt, dass ich keinen einzigen Tempel mehr sehen will. Das ist dann der berüchtigte Tempel-Koller. Habe mich dann aber von meinen beiden Kumpanen doch dazu breitschlagen lassen und es nicht bereut!
Der Schrein ist in einem großen Wald gelegen und eignet sich sehr gut, um mal wieder etwas frische Luft und Ruhe zu schnappen. Essen und Trinken ist dort leider nicht erlaubt, dafür aber im angrenzenden Shibafu Park. Von dort aus hat man auch einen schönen Ausblick auf Tokyo. Den Park erreicht man am Einfachsten, wenn man vor dem Hauptgebäude stehenden links den Schrein verlässt und bei der nächsten Kreuzung rechts abbiegt.
Also am Besten vorher schnell zu einem der gefühlt 1 Mio. Seven Eleven oder FamilyMarts, den schönen Schrein besuchen und beim Picknicken Energie auftanken.
Nightlife
Zum Abend hin noch aufs Rathaus und ins sonderbare Akihabara, wo mein Nerd-Herz gleich höher schlägt bei der Fülle an Manga- und Anime-Shops.
Wer einmal das abgefahrene Japan hautnah erleben will, sollte sich hier auf den Besuch eines Maid-Cafés einlassen. Es gibt welche, in denen man pro Stunde etwas (einen Haufen Geld) bezahlt. Eher empfehlen würde ich aber welche bei denen man nur etwas zu Trinken oder Essen bestellen kann. Ist natürlich auch teurer als in einem normalen Restaurant, aber die Erfahrung allemal wert!
Plan & Park
Am nächsten Tag war es erst einmal Zeit für eine Planungspause am Morgen. Das ist leider einer der Nachteile, wenn man planlos durch die Gegend reist. Ab und zu muss man dann doch etwas Zeit darauf verschwenden, ein neues Ziel auszuchecken, den günstigsten Weg dorthin usw. zu finden. Für die Flexibilität, die ich dafür habe, nehme ich das aber gerne in Kauf!
Nachmittags gings dann mit meinen beiden Companions zu einer Free Walking Tour im Ueno Park. Das kann ich wirklich jedem nur empfehlen!
Der Tokyo SGG Club bietet solche Touren auch für andere Gegenden Tokyos an. Du kannst die aktuellen Touren und Zeit [HIER] nachlesen.
In Japan gibt es solche Angebote generell öfter, als zum Beispiel in Südostasien. In der App “Meetup” oder auch über die Events-Funktion der Couchsurfing App ist es wirklich einfach, solche Touren oder Aktivitäten mit Einheimischen zu finden. Man bekommt dadurch noch einmal ganz andere Einblicke. Ich habe darüber zum Beispiel an einer Backstreet-Tour durch total interessante, aber weniger bekannte Gegenden in Osaka und an einem Salsa-Workshop in Tokyo teilgenommen. Ab und zu findet man dort auch Yoga-oder Meditationsunterricht für lau. Unbedingt mal ausprobieren!
Den Abend haben wir dann noch entspannt an der Uferpromenade des Sumida Flusses mit Sake und guten Gesprächen ausklingen lassen. Einen Tag später wurde genau an unserem Platz ein Musikvideo gedreht – in Tokyo ist einfach immer etwas los!
Weiter geht’s!
Was ich besonders schön an Tokyo finde: Jeder Stadtteil hat seine eigene Identität, seinen eigenen Charakter, der sich deutlich von den anderen unterscheidet.
Am nächsten Tag ging es dann für mich dann endlich raus aus der Stadt und auf nach Nikko! So toll ich Tokyo auch finde, aber nach einer Woche am Stück dort, muss ich einfach mal raus und etwas Ruhe und frische Luft schnappen.
[HIER] gibt’s was über den zweiten Teil meiner Reise zu lesen.